Aber

Geschriebenes

Früher verbrachte ich bei Museumsbesuchen auffällig viel Zeit vor den Beschriftungstäfelchen. Was mich zu den kleinen Plättchen aus Metall oder Plastik hinzog, war ein Funken Hoffnung, den Informationen einen Hinweis zu entlocken, was mit diesen merkwürdigen Dingern an der Wand, auf dem Boden, dem Bildschirm oder in der Luft anzufangen sei. Besonders irritiert hat mich, wenn ein Werk mit “Ohne Titel” beschriftet war. Das lag nicht nur daran, dass ich nicht wusste, was das bedeuten sollte, sondern weil nicht einmal die Unterscheidung möglich war, ob das Kunstwerk keinen Titel hatte, oder den Titel “Ohne Titel” trug.

Es hat etwas gedauert, bis ich gelernt habe, dass man solche Fragen am besten nicht stellen sollte. Weshalb? Darauf möchte ich nicht eingehen. Solche Antworten braucht man gar nicht zu wissen. Oder war das jetzt schon die Antwort? Kein Kommentar.


Bild: Who Can Name Them All? Busts of famous men being examined by the Blind (1913) von  John Alfred Charlton Deas, Tyne & Wear Archives & Museums’ – Quelle.


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