Das ist kein Bild
Ich muss mich korrigieren: Der QR-Code ist selbstverständlich ein Bild und in seiner graphischen Einfachheit sowie radikalen Abstraktheit sogar ein ziemlich cooles. Doch wenn wir den Code nur als Bild sehen, verpassen wir eine ganze Menge. Das Problem daran ist bloß, dass sich diese Menge für uns gar nicht so einfach greifen lässt.
QR-Codes funktionieren durch Verschiebungen. Zum einen handelt es sich um eine inhaltliche Verschiebung, weil die Flecken und Punkte mittels Software erkannt und übersetzt werden müssen. Zum anderen spielt eine zeitliche Verschiebung mit, da die Informationen eines QR-Codes immer erst verarbeitet, entcodiert und dargestellt werden müssen. Dann kommt noch eine mediale Verschiebung hinzu, weil sich die Codes nicht selbst scannen können, sondern immer auf ein zusätzliche App bzw. ein Gerät mit entsprechender Technologie angewiesen ist.
Wir sind QR-Codes also weitgehend ausgeliefert. Sie transportieren einen Inhalt, nur ist dieser nicht unmittelbar erkenntlich. Sie sind lesbar, jedoch nicht mit unseren Augen. Sie lassen sich verstehen, müssen dafür aber erst übersetzt werden.
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