Nassim Talebs Genie

Geschriebenes

Auf einem Regal steht Narren des Zufalls neben Antifragilität. Im englischen Gestell auf der anderen Seite des Raumes lehnt The Black Swan an Skin in the Game. Die Buchrücken sehen ziemlich lädiert aus. Tiefe Furchen ziehen sich über den kartonierten Einband der Taschenbücher. Die Umschläge der gebundenen Ausgaben sind zerrissen. Aber die Titel der Bücher sind noch lesbar. Und das ist in diesem speziellen Fall mit Abstand das Wichtigste.

Denn auch wenn ich jedes Buch von Nassim Taleb zweimal durchgeackert habe, die komplexen Gebilde mit  Mühe entschlüsselt und das Ego sowie die Pedanterie des Autors über Tausende von Seiten geduldet habe, muss ich zugeben: Eigentlich reicht es, wenn man die Titel kennt.

Taleb ist es gelungen, mit seinen Titel abstrakten, aber enorm wichtigen Konzepten eingängige Namen zu geben. Sie bringen nicht nur seine Ausführungen im Innern der Bücher auf den Punkt, sondern machen sie darüber hinaus im Alltag aussprech- und anwendbar.

Und weil man bei Talebs wiederholter Prägnanz nicht von Glücksgriffen sprechen darf, ist es wohl angebracht, vor seinem feinen Händchen den Hut zu ziehen und seine Bücher unmittelbar zuhause aufzustellen. Einfach unbedingt so, dass man die Titel sehen kann.


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