Masterarbeitsperspektive

Geschriebenes

Ich stecke mitten in der Ausarbeitung der Fragestellung für meine bevorstehende Masterarbeit. Das ist eine ernste Angelegenheit. Weil man nur selten im Leben die Gelegenheit hat, sich so ausführlich und intensiv mit einem Thema zu beschäftigen, sollte die Wahl entsprechend sogfältig getroffen werden. Denn im Idealfall macht die Auseinandersetzung nicht nur Spaß, sondern bringt auch nicht etwas Gehaltvolles hervor. Und dass die Masterarbeit einen wichtigen Karriereschritt darstellen kann, steht sowieso außer Frage.

Diese bedeutende Aufgabe verändert die Perspektive auf die Welt. Man beginnt plötzlich, interessante Zusammenhänge zu erkennen, verdeckte Widersprüche freizulegen und Leerstellen zu sichten. Es entwickelt sich – wie automatisch – ein Blick für Sensationelles und Relevantes. Alles mit dem Zweck, die persönliche Erfahrung in eine raffinierte These zu verdichten.

Oder das wäre die Idee. Denn was mich aktuell umtreibt, ist die Fliege auf meinem Bein, das Brot im Backofen und wie es möglich ist, dass ich schon wieder mein Ladekabel verlegt habe!


Bild: Ausschnitt aus Natural History Ensemble, no. 2 (1596–1610) von Anselmus Boëtius de Boodt, Rijksmuseum – Quelle.


WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner