Den Rucksack leeren
Geschriebenes
Ich habe zwei Rucksäcke: Einen für Studium, Arbeit und Alltag. Den anderen für Freizeit, Ausflüge und Bewegung.
In jedem der zwei Rucksäcke befindet sich eine Art Grundausstattung von Dingen, die ich regelmässig brauche, wenn ich damit unterwegs bin. Brauche ich etwas zusätzliches, stecke ich es in den Rucksack. Brauche ich etwas nicht mehr, nehme ich es hinaus. Oder das war zumindest die Idee.
Gestern habe ich nach langer Zeit wieder beide Rucksäcke, ausgeräumt, gekippt und entstaubt. Und ich war schockiert.
Neben zerdrückten Crackerpackungen, Massagebällen, Lippenpomaden und Packungen um Packungen Taschentüchern fand ich u.a. fünf Druckbleistifte, einen Laptop-Adapter und zwei Regenschirme, die ich seit Monaten (!) suche.
So stapelte sich auf dem Tisch ein Haufen von Dingen, die ich über Wochen unwissend und unnötigerweise mit mir mittrug.
Nach der Ausräumaktion habe ich die Rucksäcke wieder gefüllt. Aber dieses Mal nur mit den wenigen Dingen, die ich auch wirklich brauche. Und als ich sie mir probehalber umschnallte, dachte ich mir nur: «Kein Wunder, dass mir ständig mein Rücken schmerzte.»
Es lohnt sich, ab und zu seine Rucksäcke zu leeren. Es schafft Platz und Ordnung und verringert die Last auf den Schultern.
Wortwörtlich und metaphorisch.
Bild: Vintage travelers on a boat from Verses For Grannies, Suggested By The Children… illustriert von Dorothea A. H Drew (1899) – Quelle.