Dummes Zeug?
Geschriebenes
Bevor man sich auf das – in philosophischer Hinsicht – hauchdünne Eis hinauswagt und den Begriff “Zeug” in den Mund nimmt, sollte man sich bewusst werden, “was ein Zeug zu Zeug macht”. Dieser prekären Frage nach der ‘Zeughaftigkeit’ widmet sich Martin Heidegger in Sein und Zeit von 1927:
“Ein Zeug ‘ist’ strenggenommen nie. Zum Sein von Zeug gehört je immer ein Zeugganzes, darin es dieses Zeug sein kann, das es ist. Zeug ist wesenhaft ‘etwas um zu ..’ […] Zeug ist in seiner Zeughaftigkeit entsprechend immer aus der Zugehörigkeit zu anderem Zeug.” (S. 68)
Heidegger formuliert hier den Gedanken, dass jedes Zeug einen bestimmten Zweck erfüllt. Man kann allerdings nicht einzelne Zeuge isoliert betrachten, sondern muss sie immer zu anderem Zeug und dessen Zweck(en) in Beziehung setzten. Ein Zeug kann folglich nur durch seine Zugehörigkeit zu anderem Zeug Zeug sein.
So etwas wie ein Fazit oder eine pragmatische Lösung lässt sich hier jedoch nicht präsentieren, da zu diesem Zeitpunkt das Schreibzeug bereits mehrmals frustriert auf den Tisch geschmettert wurde.
Bild: Ausschnitt aus Art – Taste – Beauty, Leaves of Feminine Elegance, No. 129, 11th Year, p. 31 (1931) – Quelle.