Sellout?
GeschriebenesSeit letztem Monat befindet sich auf denkbrocken.com unten und links das unauffällige Icon einer Kaffeetasse. Hinter der Tasse verbirgt sich die Möglichkeit, Denkbrocken einen Kaffe zu spendieren oder außerhalb aller Metaphorik: eine Spende an den Betrieb der Seite zu tätigen. Bis ich diese Funktion online schaltete, vergingen mehrere Monate. Der lange Prozess war nicht den technischen Herausforderungen geschuldet (auch wenn in dieser Hinsicht noch Verbesserungsbedarf besteht), sondern weil ich mir lange nicht sicher war, ob ich das überhaupt will.
Es ist ein unangenehmes Gefühl, sich zu verkaufen und die beanspruchte Aufmerksamkeit mit der Nötigung zu einer finanziellen Gegenleistung zu würzen. Neben der Angst, mich anzubiedern, stand aber auch mein eigenes Verhältnis zu Denkbrocken auf dem Spiel. Ich wollte keine Versprechen machen, die ich nicht einhalten kann, keine Verantwortungen generieren, die mich versteifen und durch den finanziellen Anreiz weder die intrinsische Lust am Schreiben noch den spielerischen Umgang mit meinem Blog riskieren.
Trotz allen Bedenken wird nun seit einigen Wochen für Denkbrocken gespendet. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es sich nicht merkwürdig anfühlt. Aber habe bis jetzt noch keine Bedauern gegenüber meiner Entscheidung feststellen können. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich unter dem Strich nicht besonders viel verändert hat und dass die Reaktionen auf diesen großen oder kleinen Schritt durchwegs positiv ausgefallen sind. Danke dafür!