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Geschriebenes

Hätte ich jeden Tag eine Buchseite geschrieben, so wäre jetzt die erste Version des Manuskripts zusammen.

Hätte ich jeden Tag einen Takt geübt, so spielte ich heute den Satz 1 von Beethovens fünfter Sinfonie.

Hätte ich jeden Tag eine Masche gestrickt, so liegen heute zwei Paar Wollsocken in meinem Kleiderschrank.

Hätte ich jeden Tag 10 Wörter Spanisch gelernt, so könnte ich heute auf einem soliden Grundwortschatz zurückgreifen.

Hätte ich jeden Tag einen Franken auf die Seite gelegt, so könnte ich mir jetzt einen Espresso in Zürich kaufen.

Das habe ich aber alles nicht. Ich bin über die letzen 200 Tage weder Autor, noch Musiker, Stricker, noch Sprachtalent oder Kaffee-Aficionado geworden (letzteres war ich bereits ; ). Ich habe aber über die letzten 200 Tage jeden Tag einen Blogbeitrag veröffentlicht.

Daraus entstand zwar kein Buchvertrag, kein Rhythmus, kein Fingerspitzengefühl, kein erweitertes Verständnis und keinen guten Geschmack, doch aus einem Blögchen ist in der Zwischenzeit ein Blog geworden, aus einem Experimentchen ein Experiment und aus einem Anstoss etwas Momentum.

Mal schauen, wo das hinführen wird …


Bild: Art – Taste – Beauty, Slips of Feminine Elegance, June 1932, No. 142, 12th Year (1932) von H. Rouit – Quelle.


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