donotreply

Geschriebenes

Das sei doch selbstverständlich, entgegnete ein Freund meiner Überraschung, als ich anhand seiner Anspielungen im Gespräch realisierte, dass er jeden meiner Denkbrocken kannte und studierte. Überhaupt sollte ich das eigentlich wissen, fügte er hinzu, er reagiere ja regelmäßig darauf. Wie er das meine, fragte ich erstaunt nach. Er schreibe jeweils eine kurze Antwort auf die Beiträge, die ihm per Mail zugesandt werden.

Zuhause öffnete ich verunsichert mein Mailprogramm. Denn diese Reaktionen, von denen er sprach, landeten – wenn überhaupt – irgendwo, aber sicher nicht bei mir. Als ich auf den Absender des automatisierten Versandes der Denkbrocken klickte, sah ich meine Befürchtungen bestätigt:

Ich fasste mir an den Kopf und dachte an alle Gedanken, die vielleicht gemacht wurden aber niemals ankamen. Wenn ich in all den Monaten kein einziges Mal auf die Idee kam, nachzuschauen, wie darf ich das dann von meinem Publikum erwarten!

Also für den Moment: donotreply (bzw. do reply, aber bitte an meine Mail-Adresse). Ich kümmere mich um eine bessere Lösung.


Bild: Ausschnitt von “Geoemyda spinosa” aus Illustrations of Indian zoology (1830-1834) von John Edward Gray – Quelle.


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