Alt-texten
Geschriebenes
Alt-Texte sind Bildbeschreibungen auf Webseiten, welche den Bilddateien hinterlegt werden. Landet eine blinde Person via ihrem Screenreader auf der Seite oder wird aufgeund von individuellen Einstellungen oder geringer Bandbreite ein Bild nicht geladen, kann als Alternative – daher auch der Name – der Alt-Text vorgelesen bzw. angezeigt werden.
Nun stellt sich aber die Frage, was diese Texte eigentlich beschreiben sollen. Ist es sinnvoller, den Gegenstand oder seine Bedeutung zu erläutern? Liegt der Fokus auf dem, was man sieht oder auf dem, was unsichtbar bleibt? Soll die Beschreibung eine Interpretation liefern oder individuellen Perspektiven Raum geben? Spielt die Materialität eine Rolle? Die Technik? Die Größe? Muss begründet werden, weshalb das Bild ausgewählt wurde? Und ob es nicht auch ohne funktioniert hätte?
Alt-texten ist gar nicht so einfach. Aber selbst wenn die reflektierte Praxis im Alltag zu aufwändig ist, lohnt es sich, gelegentlich darüber nachzudenken. (Besonders dann, wenn man sich bewusst wird, dass Google die Alternativtext verwendet, um ihre Algorithmen für maschinelles Sehen und Verstehen zu verbessern.)
Bild: Ausschnitt aus “Vertumnus and Pomona” (ca. 1776) von Jean François Janinet. Original von The Cleveland Museum of Art – Quelle.