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Geschriebenesse im klassischen Sinne sind nicht mehr zeitgemäß. Seitdem Text responsive daherkommt, kann so etwas wie eine Zeile nur noch relativ zum Bildschirm gedacht werden, auf dem die Zeichen gerade angezeigt werden. Strukturgebend sind nicht mehr Genie, Feder oder Papierrand, sondern Pixelanzahl, Fenstergröße und Betriebssystem. Wo einmal Sinneinheiten, Stilmittel und Interpunktion dem Text eine Form gaben, funktioniert im digitalen Raum nur noch etwas zuverläßig: Fließtext.
Gibt man die Kontrolle über die Darstellungsart auf, emergieren Enjambements, Umbrüche und leere Flächen aus dem Textfluss der Technik. Das kann eine tolle Sache sein. Aber auch nur solange man bereit ist, der Willkür freien Lauf zu lassen.