Voraussetzungen

Geschriebenes

Will man eine philosophische Diskussion über Ideen führen, muss man sich bewusst sein, dass der Begriff ‘Idee’ eine lange Geschichte hat. Allerdings reicht es nicht aus, die verschiedenen historischen Bedeutungsnuancen in ihren spezifischen Kontexten zu kennen. Man muss ebenfalls in der Lage sein, klar zu artikulieren, inwiefern man sich in der Verwendung von ‘Idee’ in einer bestimmten Traditionslinie bewegt (oder davon entfernt). Dabei ist eine mindestens rudimentäres Know-how im Umgang mit Definitionen vonnöten: Man muss wissen, was eine Definition leistet, nach welchem Muster sie funktioniert und wie sie kritisiert werden kann. Und was die diversen logischen, rhetorischen und sprachphilosophischen Komplikationen angeht, diese finden hier gar keinen Platz.

Selbstverständlich lässt sich auch frisch von der Leber über Dinge wie Ideen, Gott und die Welt reden. Ob man dabei aber die gleichen Ideen, Götter und Welten wie sein Gegenüber meint, ist eine ganz andere Frage.

Jedes noch so triviale Gesprächsthema hat individuelle Voraussetzungen. Diese kann man erfüllen, sich aneignen oder ignorieren. Alles funktioniert, nur das Resultat ist möglicherweise verschieden.


Bild: “Shouldering the imitation ox” aus Wild Nature’s Ways (1909) von Richard Kearton’s  – Quelle.


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