Geschwindigkeiten

Geschriebenes

Gestern ärgerte sich meine Freundin darüber, wie unsere Schreibgeschwindigkeit durch die Anordnung der Buchstaben auf der Tastatur limitiert sei. Das QWERTZ-System sei ein Relikt aus der Schreibmaschinenzeit und es gebe einige Alternativen – z.B. Dvorak oder Colemak – um viel ergonomischer und vor allem schneller zu tippen.

Am Abend schlug ich Jean Dominique Baubys Buch The Diving Bell and the Butterfly auf, dass der französische Journalist und Chefredaktor des Magazins Elle nach seinem Schlaganfall publizierte. Nach der Verletzung des Hirnstamms, die ihn vollständig gelähmt zurückließ, reduzierten sich seine Kommunikationsmöglichkeiten auf das Blinzeln des linken Auges. Indem ihm das Alphabet immer wieder langsam vorgetragen wurde, wählte er blinzelnd von seinem Rollstuhl und Krankenbett Buchstabe für Buchstabe aus und diktierte so jede der 150 außergewöhnlichen Seiten.

«Im my head I churn over every sentence ten times, delete a word, add an adjective, and learn my text by heart, paragraph by paragraph.» aus dem Prolog von Baubys The Diving Bell and the Butterfly

aus dem Prolog von Baubys The Diving Bell and the Butterfly

GIF: Eigenkreation aus Egyptian style calligraphy fonts from Draughtsman’s Alphabets von Hermann Esser – Quelle.


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