Perspektiven

Geschriebenes

In den Geschichtswissenschaften ist es Etikette, bei zitierter Forschungsliteratur nicht allein Namen der Autorin oder des Autors zu vermerken. Der Grund dafür ist, dass sich der Aufsatz des indischen Historikers und Wirtschaftswissenschaftlers von 1996 nicht nur anders liest als die 2019er Studie der spanischen Geschichtsprofessorin, die in Amerika Geschlechtergeschichte lehrt, sondern der persönliche Hintergrund die eigene Geschichtsschreibung beeinflusst.

Jede Perspektive ist geprägt durch ihren Kontext. Doch selbst wenn dieser Zusammenhang ernstgenommen werden sollte, wäre es vielleicht besser, alle Zuschreibungen wegzulassen. Denn dort, wo sie politisch oder wissenschaftlich nicht zwingend nötig sind, verschieben sie den Fokus von den Aussagen auf die Person dahinter und machen Vorurteilen Platz, wo keine hingehören.


Bild: Bearbeitung zweier Bilder aus der Serie Fighting Cocks (1829) John Frederick Herring – Quelle.


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