beispielen
Geschriebenes«Ein Beispiel geben, ist gar nicht so einfach», heißt es im Denkbrocken vom 6. April 2021. «Damit man ein Beispiel geben kann, muss es entdeckt, erfunden, erstellt werden. Denn Beispiele, die gibt’s nicht einfach so.»
Ich habe mich gefragt, ob man nicht einen Schritt weitergehen könnte und anstelle von Beispielen von beispielen (mit einem kleinen ‘b’) sprechen soll. Transformiert man das Substantiv in ein Verb, wird der Fokus weg vom Resultat auf die zentrale Herausforderung des Beispielens gelenkt: den kreativen Akt, einen Sachverhalt mit einem konkreten und anschaulichen Einzelfall zu illustrieren. Ausserdem wird beispielen im wörtlichen und übertragenen Sinne zum konjugierbaren Tätigkeitswort. Das nimmt die Tatsache ernst, dass die spezifische Form des Beispielens von der Person abhängt, die beispielt und der Zeit, in der gebeispielt wird (bzw. wurde oder werden wird).
PS: Es kommen mir bereits weitere Nomen in den Sinn, die eine Verbform verdienen. Doch irgendwie fehlt für diese grammatische Umwertung die richtige Bezeichnung – wie wäre es mit verben?