Zu kompliziert

Geschriebenes

Wenn ich einen Denkbrocken wie den gestrigen oder vorgestrigen durchlese, kommt es nicht selten vor, dass ich mir an den Kopf fasse und denke: «Ist das kompliziert!»

Einerseits mag ich es, meine Leserschaft bewusst in Unmöglichkeiten zu verwickeln und sie zu animieren, 1. den komplizierten Beitrag durchschauen zu wollen, 2. sich die Frage zu stellen, ob es überhaupt etwas zu durchschauen gibt und 3. zu realisieren, dass der Beitrag möglicherweise genau auf diese Verunsicherung aus ist.

Andererseits ist das Komplizierte in meinen Beiträgen nicht nur ein rhetorisches Stilmittel, sondern auch eine Phase im kreativen Prozess. Was meine Arbeitsweise betrifft, ist nämlich jeder erste Versuch einer Umsetzung erstmal viel zu kompliziert. An dieser Stelle lässt sich die Auseinandersetzung unterbrechen. Und wie wir oben gesehen haben, findet sich auch leicht eine Rechtfertigung, weshalb das so sein sollte. Die ehrliche Erklärung der umständlichen Ausdrucksweise ist jedoch meist dieselbe: Ich habe es gar nicht einfacher versucht.

Verstehst du, was ich meine? Wahrscheinlich nicht. Es handelt sich ja auch meinen ersten Erläuterungsversuch.


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