Wuttiraden
Geschriebenes
Die vergangenen Tage habe ich realisiert, dass man hervorragend über Dinge schreiben kann, die einen aufregen. Ärger fungiert dabei als doppelte Schreibmotivation: Einerseits gibt Ärger Stoff für Beiträge und andererseits ist das Schreiben eine Gelegenheit, um Dampf abzulassen und sich produktiv mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen.
Die Gefahr ist nur, dass sich fast zu gut über ärgerliche Dinge schreiben lässt. So gut, dass man aufpassen muss, sich nicht proaktiv nerven zu lassen, nur um seinem Ärger Ausdruck verleihen zu können. Wutbürger:innen sind nämlich nicht nur unangenehme Zeitgenoss:innen, ich zweifle auch stark daran, dass einen dieser – wenn auch fruchtbare – Ärger glücklich machen kann.
Bild: Detail aus dem Plakat Theatre programme for Venise sauvée by Thomas Otway (1858–1928) von Jan Toorop, Rijksmuseum – Quelle.