Danke (für nichts)

Geschriebenes

Vor kurzem traf ich eine Kollegin für eine Besprechung in einem Kaffee. Als wir nach einer knappen Stunde unsere Diskussionspunkte abgehakt hatten und das Lokal verließen, rief uns der Barista an der Theke ein nettes «Danke!» zu und wünschte einen schönen Tag. Erst als ich bereits wieder vor meiner Haustür stand, dämmerte es mir: Wir hatten gar nichts konsumiert!

Retrospektiv ist sein höfliches Verhalten jedoch nicht besonders verwunderlich. Ein ernstgemeintes «Danke!» muss nämlich nicht zwingend objektbezogen sein. Obwohl wir nichts bestellten, hatte der Barista bestimmt Grund genug, um dankbar zu sein – mindestens seiner eigenen Stimmung zuliebe. Vielleicht rede ich mir das nur ein, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Aber ich bin glaub’s tatsächlich der Ansicht, dass es förderlich sein könnte, Menschen mit einem Lächeln und einem «Danke!» auf den Lippen zu begegnen. Denn ausweichen kann man ihnen mehr schlecht als recht.

In dem Sinne: Danke für eure Aufmerksamkeit.

PS: Dieser Beitrag hat nicht im Geringsten etwas mit dem heutigen Newsletter zu tun ; )


Bild: Illustration aus Theatrum Chemicum Britannicum : Containing Severall Poeticall Pieces of Our Famous English Philosophers, Who Have Written the Hermetique Mysteries in Their Owne Ancient Language (1652) von Elias Ashmole, via PDRQuelle


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