Huxley und das Glück im Mikrokosmos | Literaturbrocken #19

Geschriebenes

Unter dem Strich sind Abstraktionen und Theorien nebensächlich. Kollektive Phänomene, gesellschaftliche Trends und historische Zusammenhänge? Belanglos. Denn das Leben findet nicht im Makrokosmos, sondern in den Gefühlen des Augenblicks statt: Die Schokolade auf der Zunge, die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht und das volle Portemonnaie in der Hosentasche.

Genauso sind es auch nicht Bücher als Ganzes, sondern einzelne Abschnitte und Zitate, die eine lohnenswerte Lektüre zusammensetzen und einen Roman wie Aldous Huxleys Brave New World (1932) erst wirklich lesenswert machen. Und um ein solches Zitat geht es heute, das – wie könnte es anders sein – exakt dieses Thema aufgreift. Es handelt sich um die Anfangsszene, in welcher der Direktor des Central London Hatchery and Conditioning Centre eine Gruppe an Studenten durch die sonderbare Anstalt führt:

“‘Just to give you a general idea,’ he would explain to them. For of course some sort of general idea they must have, if they were to do their work intelligently – though as little of one, if they were to be good and happy members of society, as possible. For particulars, as everyone knows, make for virtue and happiness, generalities are intellectually necessary evils. Not philosophers, but fret-sawyers and stamp collectors compose the backbone of society.” (S. 6)

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Literatur: Huxley, Aldous: Brave New World. London 2013.

Bild: Illustration aus Nast’s Illustrated Almanac 1873 von Thomas Nast, Boston Public Library – Quelle.


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