Ich schreibe mit einem 600-fränkigen Stift

Geschriebenes

Absurd, so viel Geld für einen Stift auszugeben. Für einen Stift, der nicht mehr kann als alle anderen auch. Denn trotz des Gehäuses aus Ebenholz, trotz der Feder aus Gold und trotz dem Logo auf der platinierten Kappe des Stifts kann er nur etwas: Tinte aufs Papier bringen.

Doch der Preis beschreibt nicht, wie sich der Stift in der Hand anfühlt. Der Preis drückt nicht aus, was für eine Linie der Stift aufs Papier zeichnet. Der Stift besitzt ein Gewicht, eine Oberfläche, eine Patina. Er steht für eine tägliche Praxis. Er repräsentiert eine Ausdrucksform. Er ist der Weg zur Kunst und selbst ein Stück Kunst. Der Stift ist eine Erinnerung an die Vergangenheit und ein Blick in die Zukunft. Der Stift erzählt eine Geschichte. Das alles widerspiegelt der Preis nicht. Und der Preis zeigt auch nicht, welches Lächeln mir dieses Objekt jeden Tag auf das Gesicht zaubert.

Und plötzlich verschiebt sich die Perspektive. Der Preis des Stifts ist zwar hoch. Aber im Verhältnis zu seinem Wert – ein Schnäppchen.



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