Die folgenschwerste Form von Rassismus

Geschriebenes

… ist nicht gegen Menschen mit einer anderen Hautfarbe, einem andern Geschlecht oder anderen Meinungen gerichtet.

… betrifft nicht Bevölkerungsgruppen mit einem anderen kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Hintergrund.

Die folgenschwerste Form von Rassismus ist diejenige gegenüber sich selbst: Wer man ist, wo man herkommt, was man kann und darf und soll.

Denn wer man nicht ist, diese Person kann man nicht sein. Wo man nicht herkommt, da gehört man nicht dazu. Und was man nicht kann, dass versucht man am besten gar nicht. Wenn man das Gefühl hat, nicht das Recht zu besitzen, dieses zu erreichen oder jenes zu tun, dann stellt man automatisch die ganze Welt auf den Kopf, nur damit man genau dieses oder jenes nicht erreicht bzw. nicht tut.

Die Haltung, die man gegenüber sich selbst hat, spielt eine bedeutende Rolle für die Gestaltung des eigenen Lebens. Offenheit und Toleranz sind also nicht nur für Anderes gefragt, sondern auch für sich selbst und für die eigene Kurzsichtigkeit, Kleinbürgerlichkeit und Borniertheit.


Bild: Hahn aus Momoyogusa (ca. 1909–1910) von Kamisaka Sekka – Quelle.
Inspiration: Interview mit Seth Godin für The Moment with Brian Koppelman.


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