Schlagwort: Literatur

Camus und der Zweck von (un)wahren Geschichten | Literaturbrocken #13

Albert Camus' «Der Fall» ist im Grunde ein einziges, großes Geständnis. Im Verlauf der 120-seitigen Beichte des Protagonisten rücken aber überraschenderweise nicht die Einzelheiten seiner Vergangenheit und seines Charakters in den Vordergrund, ...

Robert Walser und das stirnrunzelnde Gesetz | Literaturbrocken #12

Heute Morgen wollte ich liegenbleiben. Aus ein bisschen wurde schnell etwas mehr als ich sollte. Und als ich aufstand, war es weniger spät, als ich befürchtet hatte ...

Kafkas Irrgang der Gefühle | Literaturbrocken #10

Es scheint bei Kafka nicht überraschend, dass mit dem 'Schloß' das übergeordnete Ziel unerreichbar bleibt. Dass aber selbst bei körperlicher Nähe das Gegenüber außerhalb der Reichweite bleibt ...

Das Ungelesene

Auf dem Büchergestell in meinem Zimmer stehen mehr als 200 Bücher. Das sind alles Anschaffungen der letzten drei Jahre – im Schnitt mehr als ein Buch pro Woche. Habe ich all diese Bücher gelesen? Natürlich nicht ...

Frischs Klammerbemerkung | Literaturbrocken #2

Was zwischen Klammern steht, ist in der Regel etwas Zusätzliches, etwas Nebengeordnetes. Etwas, das zwar nicht unbedingt nötig war, man sich aber nicht verkneifen konnte (oder wollte). Was allerdings Max Frisch zwischen die Klammern schreibt ...

Mode und Musil | Literaturbrocken #1

Es mögen alle vertrauten Zusammenhänge auseinanderfallen, alle Kategorien ausser Kraft gesetzt werden, alle Sehgewohnheiten zerschellen, wenn man für einen Moment genauer hinschaue. Es werden einem die Dinge so erscheinen, wie sie wirklich sind und nicht so, wie sie die Routine vorgibt zu sein ...

Klassiker in 100 Worten | #2 | Franz Kafka: Der Process

das haben wir so und schon immer getan – es läuft ja, bewegt sich, es schwatzt ja, versteht sich und der Ablauf – erst Recht! –, der steht und er geht und er geht, er geht ja!  – Widerstand steigt nur mit erhobener Hand, je mehr man sich wehrt, desto tiefer der Sand, in welchem ...

Auf Godot warten

Diese kleine Referenz wäre ein kluges Sprungbrett gewesen, um weitere Diskussionen anzustossen, ein gemeinsames kulturelles Interesse aufzugreifen und die intellektuelle Beziehung zu stärken ...

Klassiker in 100 Worten | #1 | Ludwig Tieck: Der gestiefelte Kater

Ist der Kater ein Mensch oder der Mensch selbst gebückt? Ist dieser in jene und Rolle gerückt? Die Bühne zur Burg, zur Wiese, Wald, und zur Bühne zurück. Das Publikum trommelt und der Dichter ist Ohr. Der Schauer, der Leser, der Kenner, der Tor – von einem zum andern zurück und zuvor. Wer macht hier ...

Fraktale Dramaturgie

Die Komposition einer Fiktion macht aus dem Text ein Erlebnis. Die Dramaturgie ist dafür verantwortlich, dass der Leser zum Beteiligten wird. Sie fesselt ihn, gewährt ihm Einblick in eine andere Welt oder Perspektive, übergibt Verantwortung, bringt ihn zum Zittern und Hoffen und lässt ihn schliesslich verändert zurück ...

«Lange nicht gelesen»

Vielleicht würde es sich lohnen, bestimmte Texte wieder und wieder zu lesen. Die Texte zu internalisieren, ihre Melodien kennen und auswendig zu lernen. Die Texte mitsingen zu können. Und als Ohrwürmer im Gedächtnis zu behalten ...

Wenn Worte dem Inhalt im Weg stehen

Weshalb musste der Autor diesen Begriff verwenden? Was bedeutet jenes Wort schon wieder? Hätte man das nicht einfacher sagen können? Möchte er mit dieser Formulierung seinen Intellekt demonstrieren oder sein Argument ausführen? ...

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